Ich sitze vor meinem Laptop und bereite einen Workshop vor. Ich entwerfe. Und lösche wieder. Es will einfach nicht. Aber die Zeit drängt. Früher hätte sich spätestens jetzt Verzweiflung in meinem Kopf breit gemacht.

Heute schnappe ich mir meinen Hund und wir gehen an die frische Luft. Das Thema zum Workshop behalte ich lose im Hinterkopf. Erst einmal Sauerstoff tanken. Ich gehe die übliche Runde, um meinem Gehirn nicht unnötige Energie abzuzapfen. Und in Gedanken jongliere ich Ideen zum Workshop wie Bälle in der Luft, manche schieße ich gleich wieder in den Wind, manche werfe ich öfters auf und ab. Ganz locker. Und zwischendurch werfe ich meinem Hund einen echten Ball und lache über seine fliegenden Ohren, wenn er voll Freude seiner Beute nachläuft.

Damit aktiviere ich in meinem Gehirn einen Ideengenerator, den sogenannten „narrativen Schaltkreis“ – und schaffe so ohne Druck lose Verbindungen zwischen bestehenden und neuen Ideen, die sich wie von selbst verdichten und mir scheinbar wie aus dem Nichts die Idee liefern, die ich brauche. Und das funktioniert eben nur, wenn wir uns nicht zu sehr auf ein Thema fokussieren, sondern unseren Gedanken Raum geben.

Ach ja, wenn die Idee da ist, spreche ich mir eine Nachricht aufs Handy!
Denn Ideen sind in diesem Stadium der Erkenntnis sehr flüchtig.