Unser Gehirn liebt es zu lernen, Neues zu entdecken und Spaß zu haben! Es ist aber auch sehr clever, wenn es um seine Komfortzone geht. Und so bleibt es oft beim Wollen und Träumen…

Ich bin eine richtig gute Schwimmerin und es macht mir auch so richtig Spaß! Bis ich eines Tages beschloss mit dem Kraulen zu beginnen. Meine Motivation und mein Wille waren groß – vor meinem inneren Auge sah ich mich schon elegant und leichtgängig meine Bahnen ziehen.

Der Schwimmtrainer hatte nur 2×2 Stunden Zeit. Kein Problem, so schwer kann es nicht sein. Denkste. Mir wurde klar, was unbewusste Inkompetenz bedeutet. Wenn man anderen zusieht, sieht es einfach aus. Wenn man es selbst probiert, hat man das Gefühl der Körper gehorcht dem Gehirn nicht. Das ist dann die bewusste Inkompetenz.
Das war der erste Moment zum Aufgeben. Pfeif´ drauf, Brustschwimmen ist auch okay.
Wenn es in diesem Moment keinen Motivator gibt, der einen weitermachen lässt, war´s das mit dem neuen Vorhaben. Das kann ein anderer Mensch sein, besser aber ist ein innerer Motivator, den man sich für den Fall der Fälle bereits vorher „zurechtgelegt“ hat.
Dank meines starken inneren Motivators machte ich weiter. Und es wurde zäh, echt zäh. Bewegungsabläufe üben. Immer wieder. Ich kam in die Phase der bewussten Kompetenz. Mein Gehirn wusste schon ganz genau, wie es theoretisch ging, mein Körper konnte das aber nur Schritt für Schritt umsetzen.
In dieser Phase braucht es Geduld und wieder einen Motivator, dass man eben diese Geduld aufbringt. Wieder am besten schon vorher „zurechtgelegt“.
Dann kam der Erfolg. Das erste Mal zwei Bahnen kraulen und den Vortrieb spüren, wenn man durchs Wasser gleitet. Ohne darüber nachzudenken, wie man´s macht. Ich war in der unbewussten Kompetenz angekommen.

Neues zu Lernen macht unserem Gehirn eigentlich Spaß, wenigstens dem Hippocampus – einem Teil unseres Gehirns. Der Hippocampus springt schnell an, schaltet aber auch rasch wieder ab.
Ein anderer Teil unseres Gehirns, die Basalganglien, plädieren dagegen mehr für Routine, das spart dem Gehirn eine Menge Energie. Außerdem besteht nicht die Gefahr des Scheiterns. Und unsere Basalganglien sind äußerst mächtig.
Um unseren Hippocampus nachhaltig zu befeuern und den Basalganglien neue Routinen beizubringen, braucht es eine „gehirngerechte Strategie“. Wie das funktioniert, können wir gerne gemeinsam ausprobieren.